Es war einmal, daß in einem kleinen Dorf für Ortsverwaltung- und Gemeinderat das Sparen als oberstes Gebot galt. Denn nicht nur der Gemeindesäckel war ziemlich leer, auch die Bewohner waren arm. Sie waren so arm, daß sie keine Kämme besaßen und man nicht nur in den Nachbargemeinden, sondern im weiten Nassauer Land von dem “Heftricher Struwwel” sprach. Der Schultheiß war darüber so ungehalten, aber auch so einfallsreich, daß er für einen “Gemeindekamm” sorgte. Er schnitt in eine Schlehdornhecke eine schmale Gasse und kroch allmorgendlich, gefolgt von allen Gemeindeangehörigen, hindurch. Obwohl nun alle gut gekämmt waren und es diese Hecke schon lange nicht mehr gibt, ist der Name “Heftricher Struwwel” erhalten geblieben.